Gesenkte, eingezogene Rute, nach hinten angelegte Ohren, geduckte Körperhaltung, Zittern, Hecheln, gesteigerter Speichelfluss, fehlender Blickkontakt, Erbrechen und Durchfall können u. a. Anzeichen von Angst beim Hund sein. Nicht wenige Hunde leiden ab und an, manche auch häufiger unter Angstzuständen. Ängste beim Hund können genetisch bedingt sein, denn es gibt ängstlichere Hunderassen neben furchtloseren. Dabei können die angstauslösenden Momente ganz unterschiedlicher Art sein. So leiden manche Hunde unter Trennungsangst, manche haben Angst beim Auto fahren, andere sind ängstlich, wenn zu viele fremde Menschen oder Hunde um sie herum sind und wieder andere Hunde reagieren ängstlich auf unbekannte Geräusche.
Hunde riechen und hören deutlich besser als bspw. der Mensch. Ihre schärferen Sinne machen sie sehr sensibel ihrer Umwelt gegenüber. Durch die erhöhte Wahrnehmung können Unsicherheiten und Ängste ausgelöst werden. Die häufigsten Ängste beim Hund:
Als Hundebesitzer kann man in der Welpenphase viel dafür tun, dass der Hund so wenige Ängste wie möglich entwickelt. Ganz einfach dadurch, dass man den Hund viele verschiedene Situationen durchlaufen lässt, die dieser dann als „normal“ erlebt. So kann ein Ausflug in die brechend volle Shopping-Mall an einem Samstag mit vielen Menschen, diversen Gerüchen und lauten Geräuschen dabei unterstützen, dass der Hund später keine Angst vor ähnlichen Situationen mit vielen Menschen hat. Ein Hund, der bereits als Welpe mit dem Auto gefahren ist, hier seinen angestammten kuscheligen Platz hat, der wird auch im späteren Verlauf seines Lebens seltener Probleme beim Autofahren haben. Ein Hund, der gründlich in einer Hundeschule auf andere Hunde und ggf. andere Tiere sozialisiert wurde, wird auch später weniger ängstlich anderen Hunden gegenüber sein.
Ist der Hund bereits älter oder hat Ängste entwickelt, können regelmäßige Trainings helfen, die Angst etwas zu mildern. Bspw. kann auch ein älterer Hund lernen, dass das Autofahren nichts Schlimmes ist. Man macht ihm in kleinen Trainingseinheiten die Situation so angenehm wie möglich und in den meisten Fällen schwindet die Angst.
Stress und Angst hängen oft zusammen. Je mehr ein Hund unter Stress steht, desto ängstlicher kann er werden. Denn sein ganzer Körper ist unter Stress auf "Überleben" gestellt und in höchster Alarmbereitschaft. Folglich wird er unbekannte oder verwirrende Reize als Gefahr einstufen und kann echte Ängste entwickeln. Einem ängstlichen Hund hilft es demnach sehr, so wenig Stress wie möglich entstehen zu lassen bzw. Stress abzubauen.
Wenn der Auslöser der Angst unklar ist oder die Angst stärker wird, sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Häufig kann nämlich eine Erkrankung Auslöser einer Angst sein. Wenn sich der Hund also beispielsweise nicht anfassen lassen möchte und womöglich gar nach der Hand schnappt, hat er ursächlich keine Angst vor der Hand, sondern Angst, dass vorhandene Schmerzen bei Berührung stärker werden und entwickelt möglicherweise die Angst davor, angefasst zu werden.
Bildquelle: Arman Novic / Stock-Foto ID: 85185031 / Shutterstock.com