Hund und Gewitter: 5 Tipps, um den Hund zu beruhigen

Nicht nur im Herbst kann es ordentlich gewittern. Auch im Sommer zieht sich gelegentlich der Himmel mit Wolken zu, angetrieben von einem kräftigen Wind. Die Szenerie wird dunkel und grau. Grelle Lichtblitze erleuchten den Himmel. Oft gefolgt von einem bedrohlich lauten Donnern. Je näher das Gewitter, desto lauter ist der Donner. Und dann kommt der Regen. Wohl dem, der bei einem Gewitter im Trockenen, Sicheren ist. Dann kann es schon etwas Faszinierendes haben, die unberechenbaren Naturgewalten zu beobachten. Wir wissen zwar, auf Regen folgt auch Sonnenschein. Trotzdem hat ein kräftiges Gewitter auch etwas Unbehagliches, Beängstigendes an sich.

Erst recht für unsere Hunde. Denn sie nehmen ein Gewitter viel intensiver wahr. Mit ihrem feinen Gehör muss ihnen Donnergroll wie der Urknall vorkommen, sie spüren die elektrische Ladung der Blitze, sehen das grelle Licht. Viele Hunde empfinden den Knall und die grellen Lichtblitze ähnlich unangenehm wie Silvesterknallerei. Die meisten Hunde haben dann Angst, verstecken sich, manche jaulen, andere rennen aufgeregt durch´s Haus, sie hecheln wild, bekommen regelrecht Panik. Die Ursachen für die Angst der Hunde vor einem Gewitter können ganz unterschiedlich sein. Eine entscheidende Rolle dürfte wohl spielen, wie sie ein Gewitter in der Prägephase erlebt haben. Hatten sie bspw. eine ängstliche Mutter, kann auch der Welpe ein Gewitter als bedrohlich erleben. Auch die Hunderasse scheint einen Einfluss zu haben.

In den meisten Fällen wird man dem Hund seine Angst nicht vollständig nehmen können. Es gibt aber ein paar Maßnahmen, die wir ergreifen können, um dem Hund ein Gewitter etwas erträglicher zu machen.

Den Hund bei Gewitter beruhigen

1. Den Hund zu sich rufen

Sobald sich ein Gewitter zusammenbraut, den Hund zu sich rufen. Das gilt insbesondere im Freien beim Spaziergang etc.. Denn wenn der Hund Angst vor Gewitter hat, kann ein erschreckender Knall ihn dazu animieren, panisch wegzurennen. In seiner Not hört er dann oft nicht mal mehr die Rufe seines Herrchens oder Frauchens.

2. Die Angst des Hundes ernst nehmen

Früher sagte man, auf die Angst des Hundes einzugehen, würde diese nur noch verstärken. Das ist erwiesener Weise genauso falsch, wie kleinen Kindern einzureden: "Indianer kennen keinen Schmerz" ("..und weinen deswegen nicht."). Man soll die Angst des Hundes sehr wohl ernst nehmen. Ihm sich mit beruhigender Stimme und beruhigenden Gesten zuwenden. Dabei soll man aber auch Ruhe und Normalität ausstrahlen. Denn würden Herrchen oder Frauchen aufgeregt um den Hund herumspringen, könnte das seine Sorge bestätigen und die Angst womöglich noch verstärken. So normal wie möglich, so eingehend wie nötig - sollte die Devise sein.

3. Ihm Sicherheit und Geborgenheit geben

Die meisten Hunde suchen bei einem Gewitter instinktiv nach einem sicheren Platz. Einen Ort, an dem sie sich verkriechen und verstecken können. Die meisten Hunde kriechen unter Bett, Stuhl, Tisch oder Sofa, kauern in der Ecke oder suchen Schutz unter hängenden Möbeln oder im Schrank. In dieser Ausnahmesituation sollte man das dem Hund erlauben. Auch wenn man es normalerweise vielleicht nicht gern sieht, wenn der Hund im Schrank hockt. Alternativ baut man ihm eine Höhle, spannt beispielsweise eine Decke über das Hundekörbchen, unter der sich der Hund verstecken kann. Oder baut eine Höhle aus Kissen auf dem Sofa. Alles, worin sich der Hund zurückziehen kann, dürfte ihn etwas beruhigen.

4. Den Hund von Blitz und Donner fern halten

Dies gelingt am Besten, in dem Vorhänge zugezogen, Jalousien oder Rollläden heruntergelassen werden. Letzte werden nicht nur die Blitze fern halten, sondern auch das Geräusch des Donners abmildern. Dies kann noch durch andere, ablenkende Geräuschquellen wie Fernseher oder Radio verstärkt werden. Und selbstverständlich sollten Gassigänge bei Gewitter tabu sein.

5. Beruhigen und Beruhigungsmittel

Es gibt pflanzliche und homöopathische Mittel zur Behandlung von Ängstlichkeit. Diese sollten insbesondere dann in Betracht gezogen werden, wenn sanfte Stimme, liebevolle Berührung und die oben geschilderten Maßnahmen dem Hund nicht die notwendige Ruhe verschaffen. Um einen heftigen Angst- bzw. Panikzustand zu vermeiden, wäre dies das letzte Mittel der Wahl. Ob und welche Mittel hier zum Einsatz kommen könnten, sollte unbedingt mit dem Tierarzt besprochen werden, der den Hund kennt. Auf keinen Fall in Eigenregie irgendwelche Hausmittel ausprobieren, die beim Menschen zwar funktionieren, den Hund aber ernsthaft gefährden können.