Schafft mehr hundefreundliche Arbeitsplätze!

Hund

von Julia Sommer - 05.06.2014

Ein wirklich leidiges Thema für etliche Hundehalter. Während es mittlerweile – Gott sei Dank! – unzählige hundefreundliche Hotels, Cafés und Strände gibt, ist der Alltag häufig alles andere als hundefreundlich. Um genau zu sein, der Arbeitsalltag.

Auch 2014 sind Arbeitsplätze, bei denen der Arbeitnehmer seinen Hund mit zur Arbeit nehmen kann, die Ausnahme. Gänzlich anders sieht es nur aus, wenn der Chef Hundehalter ist – dieser nimmt seinen Hund häufig wie selbstverständlich mit zur Arbeit. Manchmal profitieren davon dann auch die Arbeitnehmer, da sie dem Vorbild folgen dürfen. Aber selbst Chefs, die ihren eigenen Hund mit zur Arbeit bringen, untersagen ihren Mitarbeitern häufig das Mitbringen von Hunden. Getreu dem Motto: Chef darf, was „normale“ Angestellte nicht dürfen.

So sieht das Arbeitsrecht Hunde am Arbeitsplatz

Laut Arbeitsrecht ist die Sache mit den Hunden am Arbeitsplatz ziemlich einfach. Benötigt man den Hund nicht zu therapeutischen Zwecken, ist die Einverständnis des Arbeitgebers unerlässlich, will man den Hund mit zur Arbeit bringen. Hält man sich nicht daran, und bringt den Hund einfach mit, ohne den Chef gefragt zu haben, kann es eine Abmahnung geben – und danach sogar eine Kündigung.

Doch selbst wenn der Chef das OK gegeben hat, den Hund mit zur Arbeit zu bringen, sollten die Kollegen noch gefragt werden. Eventuell hat einer eine Allergie, dann müsste man sich zusammensetzen und eine Lösung finden, die beide zufrieden stellt. Einzige Möglichkeit, den Hund ohne Zustimmung des Chefs mit zur Arbeit zu bringen, besteht darin, dass eine sogenannte „betrieblichen Übung“ besteht. Das bedeutet, dass es bisher immer normal war, dass Arbeitnehmer ihren Hund mit zur Arbeit genommen haben, in diesem Fall besteht so etwas wie ein Gewohnheitsrecht.

Warum Hunde mit zur Arbeit bringen?

Die Frage, warum man Hunde überhaupt mit zur Arbeit bringen sollte, ist denkbar einfach zu beantworten. Mit der Mittagspause, der Hin- und Rückfahrt nimmt der Arbeitstag häufig zehn Stunden ein. Zehn Stunden, in denen der Hund schlimmstenfalls vollkommen allein wäre und auf die Rückkehr des Herrchens oder Frauchens warten muss. Bei größeren Familien ist es häufig noch möglich, dass die Zeiten so eingeteilt werden, dass der Hund nie lange allein ist. Alleinstehende Menschen stellt die Kombination aus Beruf und Hundehaltung jedoch vor enorme Probleme, da Hundesitter auch nicht gerade billig sind. Nicht wenige Menschen verzichten daher allein aus beruflichen Gründen auf die Hundehaltung, obwohl sie sich eigentlich einen Hund von ganzem Herzen wünschen.

Hundehalter sind die besseren Arbeitnehmer

Aber was tun? Hierauf gibt es mehrere Antworten. Dank der verbesserten Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer verbessert, in einigen Jobanzeigen wird sogar schon damit geworben, dass der Hund mit zum Arbeitsplatz genommen werden darf. Viele Arbeitgeber sind bestrebt, den Arbeitsplatz so angenehm wie möglich zu gestalten, und dazu gehört es häufig auch, dass Arbeitnehmer ihren Hund mit zur Arbeit nehmen dürfen. Zufriedene und glückliche Arbeitnehmer sind fast durchgängig die produktiveren Arbeitnehmer, deshalb kann sich die Erlaubnis zum Mitbringen von Hunden sogar im Betriebsergebnis niederschlagen. Und zwar positiv!

Den Hund erziehen

Will man seinen Hund mit zur Arbeit nehmen, ist es unerlässlich, dass das Tier gut erzogen ist. Beispielsweise ist es alles andere als gut für das Betriebsklima in einem Büro, wenn ein Hund bei jedem Klingeln des Telefons bellt. Der Hund sollte daher so erzogen sein, dass er den Betriebsablauf nicht stört – und sich die Kollegen auch nicht von dem Hund gestört fühlen. Das ist sozusagen die Bringschuld des Arbeitnehmers, bestehen noch Defizite beim Hund, kann auch ein Hundetrainer hinzugezogen werden.

Der Tipp von den Machern vom nutricanis-Hunde-Blog: Einfach von Mensch zu Mensch – bzw. von Hundehalter zu Arbeitgeber – mit dem Chef das Mitbringen des Hundes besprechen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Zufriedene Mitarbeiter sind schließlich die besten Mitarbeiter, also, liebe Chefs dieser Welt, schafft hundefreundliche Arbeitsplätze!