Dem Hund das Laufen an der Leine beibringen

Die Leinenführigkeit des Hundes ist eine der elementaren Teile der Erziehung eines jeden Hundes. Das Tier muss lernen, sich adäquat an der Leine zu bewegen, da es andernfalls insbesondere im Straßenverkehr eine Gefahr für sich und alle anderen Verkehrsteilnehmer darstellt.

Aber was heißt adäquat bei der Leinenführigkeit? Im Kern – also abseits der Schönheitsnoten – geht es darum, dass der Hund a) sich die Leine problemlos anlegen lässt, b) nicht an der Leine zerrt und schließlich c) verinnerlicht hat, dass der Hundehalter Weg und Ziel vorgibt.

Wie bei (fast) allen Aspekten der Hundeerziehung gilt auch hier, dass frühzeitiges Anlernen – also bereits im Welpenalter – deutlich einfacher und zielführender ist, als zu späteren Zeitpunkten. Die Hunde empfinden das angelernte Verhalten hierdurch als „normal“, es lässt sich deutlich leichter antrainieren, als bei älteren Tieren.

Deshalb sollten Hundebesitzer das Laufen an der Leine frühzeitig üben – und das in der vertrauten Umgebung, also den eigenen vier Wänden. Dabei ist wichtig, dass der Welpe spielerisch an die Leine herangeführt wird, er darf sie keinesfalls als Bestrafung erleben. Bereits das Anleinen sollte mit kleinen Belohnungen (Leckerlis etc.) verbunden werden, danach geht man mit ihm ein oder zwei Minuten langsam durch das Zimmer, bevor er eine weitere Belohnung erhält und abgeleint wird.

Dieses Ritual wird dann schrittweise wiederholt, die Zeitspanne wird verlängert und es können erste Spaziergänge nach draußen unternommen werden. Wichtig – und das ist der Dreh- und Angelpunkt bei dem Anlernen – ist, dass Fehlverhalten nicht akzeptiert oder toleriert wird. Zieht der Hund an der Leine, darf nicht nachgegeben werden. Auch muss der Hundehalter immer den Weg vorgeben, niemals der Hund. Viele Hundehalter machen an dieser Stelle den Fehler, dass sie „einfach mal schauen wollen, wo der Kleine hinrennt“. Beim Hund prägt sich auf diese Weise ein, dass er den Weg vorgeben darf – was natürlich kontraproduktiv ist.

Konsequenz und Belohnung ist das A und O, will man dem Hund das Laufen an der Leine beibringen. Wichtig ist, dass der Hundehalter sich hierfür zur passenden Zeit die entsprechende Zeit nimmt. Muss der Hund das Laufen an der Leine lernen, weil der Hundehalter etwa dringende Einkäufe zu erledigen hat, so empfindet der Hund dies eher als Bestrafung, er wird sich zukünftig nur schwerer anleinen lassen.

Mit Spaß, Konsequenz und Belohnungen kommt der Hundehalter hingegen viel eher zum Ziel. Immer, wenn Zeit da ist, wird das Gehen an der Leine geübt, und zwar so, dass der Hund es auch als Freude empfindet – richtiges Verhalten wird dabei belohnt, falsches nicht toleriert. Das mag für manchen Hundehalter im stressigen Alltag zwar kurzfristig anstrengend sein, aber langfristig zahlt es sich für Hund und Hundehalter aus.


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