Warum bellen Hunde

Warum bellen Hunde

Bellen gehört zur Kommunikation der Hunde. Sie teilen sich so ihrer Umwelt einschließlich ihrer Menschen mit. Im Hunderudel wird primär gebellt, um zu warnen und Feinde zu vertreiben. Im angepassten Zusammenleben mit dem Menschen wird auch aus Freude, den geliebten Menschen wiederzusehen gebellt. Und auch aus Langeweile, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Angst und Frust können ebenfalls Gründe dafür sein, dass Hunde bellen.

Es mag bellfreudigere Rassen geben und solche, die sehr selten bellen. Dass ein Hund ab und an „die Stimme erhebt“ ist normal. Tut er das jedoch unverhältnismäßig häufig und nimmt es unerwünschte Formen an, dann sollte der Ursache auf den Grund gegangen werden. Und mit dem Verständnis, warum der Hund unverhältnismäßig oft bellt, kann ihm das unerwünschte Verhalten meist auch wieder abtrainiert werden.



Wieviel bellen ist normal

Eine Faustregel kann es hier naturgemäß nicht geben. Denn während Hunderassen wie beispielsweise Yorkshire Terrier, Chihuahuas, Möpse und auch Schäferhunde häufiger bellen, scheinen andere Rassen wie Doggen, Bernhardiner oder Euraiser echte Gemütstiere zu sein, die man selten bellen hört. Es versteht sich von selbst, dass es auch innerhalb der Hunderassen Unterschiede und mehr oder weniger mitteilsame Zeitgenossen gibt. Solange der Hund auf Kommando mit dem Bellen aufhört, ist alles in bester Ordnung. Kommentiert er aber nahezu jeden Lebensumstand mit bellen, stößt an die Toleranzgrenzen seiner Menschen (und öfter noch der Nachbarn), verbellt andere Hunde und Menschen oder ist grundsätzlich über längere Zeiträume mit bellen und kläffen beschäftigt, sollte Ursachenforschung betrieben werden: Schmerzen, Langeweile, Angst, Unsicherheit und auch Frust gehören zu den häufigsten Ursachen für übermäßiges Bellen.

Der Hund bellt aus Unsicherheit und Angst

Die Gründe für unsicheres Verhalten des Hundes einschließlich des daraus resultierenden Bellens sind oft am oberen Ende der Leine zu finden. Nervöse Menschen, die zusammenzucken, wenn ihnen bspw. ein anderer Hund oder Mensch begegnet, übertragen ihre Nervosität auf ihren Hund. Unter Umständen leitet er aus dieser Reaktion ab, dass sein Mensch Hilfe benötigt und die Situation nicht im Griff hat. Ähnlich wie im Hunderudel wird er mit bellen versuchen, den „Feind“ zu vertreiben. Ihm zumindest signalisieren wollen: Komm uns bloß nicht zu nah.

Aber auch ein häufig bei Besitzern eines kleineren Hundes zu beobachtendes Verhalten kann Auslöser für Unsicherheit und Angst sein. Dann nämlich, wenn der kleine Hund sofort hochgenommen und „in Sicherheit“ gebracht wird, wenn ein größerer Hund auf ihn zustürmt. Der Hund könnte hier „verstehen“, dass es eine bedrohliche Situation ist, wenn ein anderer Hund auf ihn zuläuft und ihn in Folge aus Angst „wegbellen“ wollen.

Einem Hund abzugewöhnen, aus Angst und Unsicherheit zu bellen, erfordert viel Geduld und Konsequenz. Denn es muss eine völlig neue Beziehung zwischen Mensch und Hund aufgebaut werden. Eine Beziehung, in der sich der Hund wieder auf seinen Menschen verlassen kann, in der er ihn nicht beschützen muss. Dem Hund muss ganz neu vermittelt werden, wer der Anführer ist. Er muss sich darauf verlassen können, dass sein Mensch alles unter Kontrolle hat und nicht durch ihn beschützt werden muss.

In diesem Fall ist häufig die Hilfe von erfahrenen Hundetrainern sinnvoll. Denn oft ist es leichter von außen zu erkennen, durch welches menschliche Verhalten die Schieflage entstanden sein könnte. Dann erst können entsprechende Gegenmaßnahmen und Verhaltensweisen eingeleitet werden.

Langeweile als Ursache für übermäßiges Bellen

Hunde, die unterfordert sind, weil sich zu wenig mit ihnen beschäftigt wird oder weil sie zu wenig Bewegung haben und nicht rasse-gerecht ausgepowert werden bellen häufig, um die Aufmerksamkeit ihrer Menschen zu erlangen. Es bedeutet dann nichts anderes als „kümmere dich um mich“.

Warum bellen Hunde

Sind Langeweile und Unterforderung Ursache für übermäßiges Bellen, dann lässt sich dies relativ einfach abstellen. Ausgedehnte Spaziergänge, Hundesport, Intelligenzspielzeug und Beschäftigung mit dem Hund können dann schon die Lösung sein. Hier sollte sich jeder Hundehalter ausgiebig über die rassespezifischen Eigenheiten seines Hundes informieren und ihn entsprechend fordern.

Der Hund bellt, weil er Schmerzen hat

Wenn Angst, Unsicherheit und Langeweile als mögliche Ursache ausgeschlossen werden können, sind möglicherweise Schmerzen der Grund für andauerndes Bellen und Kläffen. Häufig sind dann auch weitere Verhaltensweisen beim Hund zu sehen, die auf Schmerzen hindeuten können. Wenn dieser Verdacht besteht, dann sollte unbedingt durch einen Tierarzt abgeklärt werden, ob eine schmerzhafte Erkrankung bzw. physische Beschwerden dem Hund zusetzen.

Fazit: Dass Hunde bellen, gehört zu ihrer Natur und ist Teil ihrer Kommunikation. Manche Hunde bellen etwas öfter als andere. Bellen, das auf eine Unterforderung oder Verhaltensstörung zurückzuführen ist, kann mit geeigneten Maßnahmen wieder in den Griff bekommen werden.

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