Einem Welpen die Beißhemmung beibringen

Einem Welpen die Beißhemmung beibringen

Ein oft zu beobachtendes Verhalten bei Hunden ist ein freundschaftliches Balgen. Dabei kommen oft auch die Zähne zum Einsatz. Spielerisch beißen sich die Hunde in den Nacken oder in die Kehle. Aber auch beim Spielen und Toben mit seinen Menschen setzt der Hund gerne mal die Zähne ein und umschließt beispielsweise den Unterarm mit seinen Zähnen. Dass es dabei nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt, liegt an der sogenannten Beißhemmung.

Als Beißhemmung bezeichnet man die Fähigkeit eines Hundes, die Intensität bzw. Stärke seines Bisses zu kontrollieren im Sinne von reduzieren, um nicht ungewollt ein anderes Tier oder den Menschen zu verletzen. Dieses Verhalten ist nicht angeboren und muss vom Welpen gelernt werden. Etwa zwischen der 4. und der 16. Woche lernt ein Welpe die Beißhemmung. Normalerweise geschieht dies spielerisch, noch während er mit seiner Mutter und seinen Geschwistern zusammen ist. Beim Spielen und Toben beißen die Kleinen auch mal zu. Wer dabei zu fest zubeißt, wird entweder zurecht gewiesen oder darf nicht mehr mitspielen. So lernt der Welpe, die Kraft und Intensität beim zubeißen zu steuern.

Was der Welpe von seiner Mutter und den Geschwistern spielerisch beigebracht bekommt, muss ihm auch der Mensch zeigen. Der Welpe muss lernen, wo die (Schmerz-)Grenzen beim Spiel mit seinen Menschen sind, wann er also zu fest zugebissen hat oder wann er in ein Körperteil gebissen hat, das tabu für ihn ist.

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Wie dem Welpen die Beißhemmung beibringen

Am besten versteht der ungestüme Welpe Spielabbruch und Zurechtweisung. Wenn er also zu wild wird und zu stark zubeißt, dann sollte der Mensch das Spiel abbrechen und aus der Situation heraus gehen, z.B. das Zimmer verlassen. Eine andere Methode wendet auch die Hundemutter an: zeigt der Welpe ein unerwünschtes Verhalten, dann kommt der Schnauzgriff zum Einsatz. Der Mensch greift hierzu in Verbindung mit einem Unterlassungswort wie z.B. „Schluss“ über den Fang des Hundes. Bei Wiederholung bildet der Hund eine Verknüpfung zwischen dem Unterlassungswort und seinem unerwünschten Verhalten, sodass in Zukunft das Unterlassungswort ausreichen sollte, um den ungestümen Welpen zu reglementieren.

Schimpfen oder Bestrafen sind in dieser Situation übrigens unangebracht. Wie gesagt, der Welpe ist noch in der Lernphase und kann sein Beißverhalten einfach noch nicht vollständig einschätzen bzw. kontrollieren.

Keine Sorge: Wenn der junge Hund noch nicht bis zur 16 Woche die Beißhemmung erlernt hat, kann er das auch später noch lernen. Es wird aber mit zunehmendem Alter schwieriger. Gleichermaßen steigt auch mit zunehmendem Alter die Kraft im Gebiss, sodass sich schon aus diesem Grund eine frühzeitige Angewöhnung der Beißhemmung empfiehlt.

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