Einen Welpen richtig erziehen

Einen Welpen richtig erziehen

Die ersten Tage und Wochen im neuen Zuhause sollten genutzt werden, um den Welpen an seine neue Umgebung zu gewöhnen und gleichzeitig einen soliden Grundstein für seine Erziehung zu legen. Denn Vieles, was im Welpenalter versäumt wird, lässt sich später deutlich schwieriger trainieren als noch zu Beginn des Hundelebens. So macht auch der Besuch einer Welpen- bzw. Hundeschule Sinn. Hier lernt der Vierbeiner nicht nur die wichtigsten Grundregeln, sondern wird u. a. auch an den Umgang mit Artgenossen gewöhnt.

Neben den wichtigsten Grundregeln, die jeder Hund beherrschen sollte, wie z.B. Stubenreinheit, gehorchen auf Abrufkommandos, Leinenführigkeit, liegt es am Hundehalter vorzeitig zu überlegen, welche besonderen Fähigkeiten der Hund im Zusammenleben haben soll: wenn die Familie also häufig mit dem Auto fahren oder mit dem Flugzeug fliegen wird, oft Besuch empfängt oder den Hund mit ins Restaurant nehmen möchte (dort wo es erlaubt ist) macht es Sinn, den Welpen schon frühzeitig an diese Situationen heranzuführen, damit es später unproblematisch ist.

Diese wichtigsten Grundregeln sollten jedem Welpen so schnell wie möglich beigebracht werden.

1. Den eigenen Namen kennen

Bis der Welpe eine Verknüpfung zwischen dem Klang und Ruf seines Namens und sich selbst herstellt, kann es etwas dauern. Mit dem Training sollte daher so schnell wie möglich begonnen werden. Immer dann, wenn der Hund bei Ausruf seines Namens hochschaut oder angelaufen kommt, erhält er eine Belohnung. Diese kann in Form von Extra-Streicheleinheiten oder ab und an in Form eines Leckerchens erfolgen.

2. Beißhemmung antrainieren

Welpen probieren sich aus und sammeln Erfahrungen. Dazu gehört auch, dass sie Dinge ins Maul nehmen, darauf herum kauen und auch spielerisch zubeißen. Doch das Beißen mit den kleinen spitzen ersten Zähnchen kann ziemlich schmerzhaft sein. Weil der Welpe seine eigene Kraft noch nicht richtig einschätzen kann, muss ihm hier signalisiert werden, wenn er zu heftig zugebissen hat. Dies geschieht am besten durch Spielabbruch oder Zurechtweisung. Den daraus resultierenden Lerneffekt nennt man Beißhemmung.

3. Den Welpen zur Stubenreinheit erziehen

Bis der Welpe Blase und Darm soweit kontrollieren kann, dass die Entleerung bei den Gassigängen erfolgt, kann etwas Zeit vergehen. Zudem muss ihm begreiflich gemacht werden, wo er sein Geschäft denn am besten zu verrichten hätte. Damit möglichst wenige Missgeschicke zu Hause geschehen, sollte man den Welpen zunächst etwa alle 2 Stunden sowie sofort nach dem Schlafen und Fressen rausbringen, damit er seine Geschäfte an dem vorgesehenen Ort verrichten kann. Wenn der Welpe stark hechelt oder anfängt, sich im Kreis zu drehen, zeigt er damit unter Umständen an, dass er raus muss. Der Welpe wird schnell lernen, dass er seine Geschäfte draußen zu erledigen hat und mit zunehmendem Alter und Training werden auch die Abstände zwischen den Gängen immer größer. Den Hund mit der Nase in sein Malheur zu stupsen gilt übrigens als veraltet und sollte nicht angewendet werden. Außerdem kann der Hund Schimpfen oder Strafe nur dann mit der „Tat“ verknüpfen, wenn er praktisch in flagranti ertappt und dann gemaßregelt wird. Wenn das Missgeschick also bereits geschehen ist, ist es ein gutes Verhalten, es ohne großes Gewese zu entfernen und zu säubern und den Hund nach draußen zu bringen.

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4. Leinenführigkeit

Im Zusammenleben der meisten Menschen und Hunde wird es irgendwann eine Situation geben, in der der Hund an der Leine laufen muss. Für Hunde, die in der Stadt leben, muss es ohnehin Routine sein: Leinenführigkeit. Hier geht es primär darum, dass sich der Hund die Leine problemlos anlegen lässt, nicht an dieser zerrt und verinnerlicht, dass der Mensch am anderen Ende Weg und Ziel vorgibt.

Je früher die Leinenführigkeit trainiert wird, desto einfacher ist es, weil der Hund es als normales Verhalten empfinden wird. Zunächst sollte sie zu Hause bzw. in gewohnter Umgebung trainiert werden. Oberstes Gebot ist, den Welpen spielerisch an die Hundeleine heranzuführen, er sollte sie keinesfalls als Strafe empfinden. Zu Beginn sollte der Hund einfach nur angeleint werden und ein paar Schritte mit ihm gelaufen werden. Lässt er sich das gefallen, wird er belohnt. Hier kann durchaus der Einsatz von Trainingsleckerlis sinnvoll sein.

5. Die wichtigsten Kommandos

Unterlassungs-Kommandos wie „Aus“ oder „Schluss“ und Kommandos wie „Sitz“, „Bleib“ und „Komm“ etc. können im Ernstfall das Überleben des Hundes sichern. Dann zum Beispiel, wenn er etwas – ggf. Giftiges - vom Boden aufnehmen will oder sich einer Strasse nähert. Je schneller der Welpe diese Kommandos also lernt, umso besser. Wie Sie dem Hund diese Kommandos beibringen können, lesen Sie in diesem Artikel.

6. Den Hund ans alleine bleiben gewöhnen

Hunde sind Rudeltiere und brauchen Gesellschaft. Trotzdem gibt es immer mal wieder Situationen, in denen es sich nicht vermeiden lässt, den vierbeinigen Freund für kurze Zeit allein zu lassen. Damit unsere Hunde in dieser Zeit nicht jaulen, bellen, Wohnung oder Auto in Stücke reißen, sollte das Alleinbleiben behutsam geübt werden. Je früher der Hund lernt, auch mal alleine zu bleiben und dies als nicht schlimm empfindet, desto entspannter wird er später sein und die sturmfreie Zeit für ein entspanntes Nickerchen nutzen. Um dem Welpen das alleine bleiben beizubringen, sollte er zunächst nur kurze Zeitabschnitte allein gelassen werden. Wer mag, lässt ihm etwas, was nach seinem Menschen riecht, im Hundekörbchen zurück. Vermeiden Sie große Aufregung beim Gehen, aber auch beim Zurückkommen. Denn Aufregung bedeutet Stress für den Hund. Außerdem soll er ja lernen, dass es ganz normal ist, auch mal alleine zu sein.

Bildquelle: artemrybchak / Stock-Foto-ID: 286021724 / Shutterstock.com