Ernährung von Welpen und Junghunden

Ernährung von Welpen und Junghunden

Ein Welpe soll in naher Zukunft die Familie ergänzen. Verschiedene Überlegungen wie z.B. welche Hunderasse es sein soll, Aufgabenverteilung in der Familie, Langfristigkeit, denn der Hund wird seine Menschen im besten Fall viele Jahre begleiten; Erziehung, Wohnsituation, Lebenssituation, Zeitfaktor, Kosten, Urlaub, soziales Leben und die Suche nach einem seriösen Züchter haben in den vergangenen Wochen und Monaten die Entscheidungsfindung geprägt. Checkliste: Einen Hund anschaffen.

Sobald der Einzugstermin näher rückt, stellt sich auch die Frage nach dem passenden Welpenfutter.

Keine Kompromisse beim Futter

Die Ernährung stellt eine der Grundsäulen für ein möglichst gesundes, aktives Hundeleben und eine hohe Lebensqualität dar. Von Anfang an sollte der Welpe daher mit einem hochwertigen Welpenfutter gefüttert werden. Es bietet sich an, auf eine Komplettnahrung zu setzen. Denn dadurch ist sichergestellt, dass der Welpe mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt wird, die er im Wachstum braucht. Auch eine Überversorgung ist bei Einhaltung der Fütterungsempfehlung durch ein hochwertiges Welpenfutter ausgeschlossen: Eine zu hohe Kalorienzufuhr in der Wachstumsphase kann nämlich Krankheiten wie z. B. Hüftgelenk-Dysplasie (HD) begünstigen. Gerade bei größeren Hunderassen scheinen ein sehr energiereiches Futter, Vitamin C-, Vitamin D- oder Kalzium-Zusätze in der Wachstumsphase eine stärkere und schwerere Form der Hüftgelenk-Dysplasie zu verursachen. Daher gilt: Um den Welpen optimal zu versorgen, sollte es ein spezielles Hundefutter für Welpen und Junghunde sein.

Fütterungsempfehlung für Welpen

Die tatsächliche Futtermenge des Welpenfutters richtet sich nach dem Alter des Welpen und nach dessen Zielgewicht. Aus der Tabelle gehen die jeweils passenden Mengen hervor. Bei den angegebenen Werten handelt es sich immer nur um Richtwerte, die auf die individuellen Bedürfnisse des Hundes abgestimmt werden müssen. Das richtet sich u. a. nach dem Aktivitätslevel des Welpen, rassespezifischen Eigenschaften und so weiter. Unsere Empfehlung ist es daher, das Gewicht des Hundes regelmäßig mit den rassespezifischen Wachstumskurven (durchschnittliches Normal-Gewicht nach Alter pro Hunderasse) abzugleichen und eine entsprechende Anpassung der Futtermenge (je nachdem mehr oder weniger füttern) vorzunehmen.

Empfohlene Futtermenge für Welpen

Tabelle Welpenfutter Fütterungsempfehlung

Behutsame Futterumstellung

Wenn der Welpe das Alter erreicht hat, um in treusorgende Hände abgegeben zu werden, wurde er bereits vom Züchter mit einem Hundefutter gefüttert. Es kann sinnvoll sein, den Welpen zu Hause zunächst mit diesem Futter weiter zu versorgen. Handelt es sich um ein hochwertiges Welpenfutter, sollten Sie die Sorte nicht unbedingt wechseln, wenn der Welpe das Futter gut verträgt. Ist ein anderes Welpenfutter gewünscht, dann empfiehlt sich eine behutsame Futterumstellung, die über mehrere Tage hinweg vollzogen wird. Grund hierfür ist, dass manche Hunde mit Durchfall oder auch Ablehnung auf ein neues Futter reagieren. Grund hierfür ist in der Regel, dass das neue Futter anders riecht, eine andere Zusammensetzung und Konsistenz hat und sich der Organismus des Hundes erst daran gewöhnen muss.

Bei der Futterumstellung wird das bisherige Futter über mehrere Tage hinweg nach und nach durch einen immer größeren Anteil des neuen Futters ersetzt. So kann sich der Hund langsam auf das neue Hundefutter einstellen. Auch wenn der Welpe und Junghund mit Nassfutter gefüttert wurde und der erwachsene Hund soll auf Trockenfutter umgestellt werden, empfiehlt sich dieses Vorgehen.

nutricanis Welpenfutter

Dem Welpen das richtige Fressverhalten angewöhnen

Wie in den meisten Erziehungs- und Verhaltensfragen wird der Grundstein für ein Verhalten bereits im Welpenalter gelegt. Wer also keinen bettelnden Hund, mäkeligen Fresser oder Angst-Schlinger heranziehen möchte, der schafft klare Strukturen und vermeidet diese Fehler bei der Hundefütterung.

Dem Welpen mehrere Portionen am Tag füttern

Im Welpenalter empfiehlt es sich, die Tagesration Fressen auf mehrere Portionen aufzuteilen, um das noch sehr empfindliche Verdauungssystem des Hundes nicht zu überfordern. Leckerlis sollten nur in Maßen gegeben werden und fließen in den täglichen Kalorienbedarf ein. Hier nochmals berücksichtigen, dass eine zu hohe Kalorienzufuhr in der Wachstumsphase des Hundes spätere Knochen- und Gelenkkrankheiten begünstigen kann.

Damit der Welpe kein mäkeliger Fresser wird

Wenn der Welpe nicht zu einem mäkeligen Fresser werden soll, wechseln Sie nicht allzu häufig die Sorte Hundefutter. Auch wenn wir Menschen uns häufig nicht von der Vorstellung verabschieden können, dem Hund Abwechslung bieten zu wollen – er braucht diese de facto nicht. Daher gilt die Faustregel: Solange der Welpe das Futter gut verträgt, wechseln Sie nicht.

Feste Fresszeiten für den Welpen

Schaffen Sie feste Essenszeiten und nehmen Sie den Napf nach einer angemessenen Zeit wieder außer Reichweite des Hundes, auch wenn er vom Hund nicht leergefressen wurde. Das bedeutet nicht, dass Sie dem Hund, während er frisst, den Napf unter der Schnauze wegziehen sollen. Es meint vielmehr, dass der Napf nach einer angemessenen Zeit wieder entfernt wird, wenn der Hund nicht ans Futter geht oder nach ein paar Bissen den Napf stehen lässt. Vorteile fester Fresszeiten sind neben hygienischen Gründen auch solche, dass sich der Organismus des Hundes daran gewöhnt und so auch die Gassizeiten besser steuerbar sind.

Ein ruhiges Plätzchen

Ebenso wichtig ist ein fester Platz zum Fressen, an dem der Welpe möglichst nicht von anderen Tieren und weiteren Familienmitgliedern gestört wird. So wird er weder sein Futter gierig herunterschlingen, aus Angst, es könnte ihm streitig gemacht werden, noch wird er es gegen andere verteidigen und ggf. knurren oder schnappen. Bei eher zurückhaltenden Welpen sinkt auch das Risiko, dass sie das Futter stehen lassen, aus der Annahme heraus, es wäre den ranghöheren "Rudeltieren" vorbehalten.

Immer frisches Trinkwasser für den Welpen bereithalten

Frisches Trinkwasser sollte hingegen immer für den Welpen und generell für den Hund verfügbar sein.

Nicht vom Tisch füttern

Ersparen Sie sich später viel Ärger und gewöhnen Sie Ihren Welpen gar nicht erst ans Betteln. Denn wenn er auch noch so hinreißend und herzerweichend aus großen Kulleraugen schaut: hat er mit dem Verhalten Erfolg und wird vom Tisch gefüttert, ist es schwierig, dem erwachsenen Hund das wieder abzugewöhnen. Er könnte sein "Recht" auch lautstark einfordern. Gewöhnen Sie stattdessen Ihren Welpen daran, während der Essenszeiten seiner Menschen ruhig auf seinem Platz zu liegen.

Dinge, die der Welpe auf keinen Fall fressen darf

1. Für viele Hunde im Allgemeinen, für Welpen im Besonderen sind Milchprodukte (auch Eis) nicht sehr gut verträglich. Der enthaltene Milchzucker kann von ihnen nicht vollständig aufgespalten werden. Durchfall kann die Folge sein, für Welpen besonders gefährlich, da sie leichter dehydrieren.

2. Schokolade gehört für Welpen klar in die Kategorie "giftige Lebensmittel". Das enthaltene Theobromin führt beim Hund häufig zu Erbrechen, Durchfall. Auch Krampfanfälle können möglich sein, die im schlimmsten Fall tödlich enden können.

3. Einige Nüsse sind für die Verdauung des Welpen zu fettreich und mit dem enthaltenen Phosphor auch schädlich.

4. Rosinen und Weintrauben werden meist ebenfalls nicht gut vertragen und können zu Durchfall, Erbrechen und sogar Nierenversagen führen.

5. Rohes Schweinefleisch kann den Aujeszky-Virus enthalten. Infiziert sich der Hund damit, endet dies in aller Regel tödlich.

6. Zwiebeln roh, gebraten, gekocht oder getrocknet können die roten Blutkörperchen des Welpen zerstören. Durchfall und Erbrechen, Appetitlosigkeit können die Folge sein.

7. Knoblauch getrocknet, frisch, gebraten oder pulverisiert kann dem Welpen gefährlich werden.

8. Gegrillte, gekochte oder gebratene Knochen können splittern und schwere Verletzungen im Mund, Rachen, Magen oder Darm verursachen. Auch ein Darmverschluss kann die Folge sein.

9. Rohe Kartoffeln und Auberginen, auch Kartoffelwasser können aufgrund der enthaltenen Alakaloide zu Erbrechen, Schleimhautreizung und Störungen der Gehirnfunktion führen.

10. Rohes Eiklar bzw. das darin enthaltene Protein Avidin bindet Biotin und verhindert die Aufnahme im Körper. Biotin ist wichtig für Haut und Fell.

Was tun, wenn der Welpe das Futter verweigert

In der sogenannten Flegelzeit testet der Welpe bzw. Junghund seine Grenzen aus. Dabei kann es auch passieren, dass er sein Futter unbeachtet lässt. Hier ist es an seinem Menschen herauszufinden, ob der Welpe das Futter in der Hoffnung verweigert, etwas Schmackhafteres / Anderes zu bekommen oder ob es ernst zu nehmende Gründe für die Verweigerung gibt. Beispiele könnten Unverträglichkeiten sein, der Welpe reagiert mit Bauchgrummeln auf sein Fressen oder hat Blähungen, ihm ist unwohl. Es müssen aber auch Krankheiten oder Zahnschmerzen ausgeschlossen werden.

Bildquelle: Nixx Photography / Stock-Foto-ID: 65381146 / Shutterstock.com