Wie finde ich einen guten Hundetrainer?

Wissen

von Julia Sommer

Bei mehr als 5 Millionen Hunden in Deutschland sicher kein Wunder: Hundetrainer gibt es hierzulande mittlerweile wie Sand am Meer. Kaum eine Großstadt, bei der man beim Blick ins Branchenbuch nicht von der Auswahl an Hundetrainern erschlagen wird, selbst in Kleinstädten übertrifft die Zahl der Hundetrainer die der Tierärzte häufig um Längen.

Doch mit der Auswahl kommt auch bei den Hundetrainern die Qual der Wahl. Woran erkenne ich, ob der Hundetrainer „etwas taugt“? Wie finde ich den Hundetrainer, auf den ich mich verlassen kann? Die Hundeexperten von nutricanis erklären im Folgenden, nach welchen Kriterien man sich den Hundetrainer aussuchen und von welchen Hundetrainern man lieber die Finger lassen sollte.

Hundetrainer: Kein staatlich geregelter Beruf
Das Problem mit den Hundetrainern fängt leider damit an, dass von staatlicher Seite keine Vorgaben zum Beruf des Hundetrainers gemacht werden. Obwohl (gute!) Hundetrainer sehr viel leisten (können), sieht es der Staat nicht als seine Aufgabe an, irgendwelche Richtlinien über den Beruf des Hundetrainers zu erlassen. Das hat zur Folge, dass sich praktisch jeder als "Hundetrainer" bezeichnen darf - ganz egal, ob er die notwendigen Fähigkeiten für diese verantwortungsvolle Aufgabe auch tatsächlich mitbringt.

Das bedeutet aber nicht, dass es keine Lehrangebote für Hundetrainer gibt; ganz im Gegenteil. Wie bei jedem anderen „normalen“ Beruf gibt es diverse Ausbildungswege und Seminare, die die Hundetrainer absolvieren können – und vor allem sollten! Deshalb sollte sich jeder Hundehalter zunächst nach der Qualifikation des Hundetrainers erkundigen. Welchen Ausbildungsweg hat er absolviert, welche Zertifikate hat er vorzuweisen? Normalerweise weisen Hundetrainer von sich aus auf die Qualifikationen hin, sei es vor Ort, sei es auf der Webseite. Wenn nicht, dann sollte jeder Hundebesitzer nachhaken. Bekommt er vom Hundetrainer nur vage Angaben oder gar Ausflüchte zu hören, so sollte das Herrchen/Frauchen sich lieber nach einem anderen Hundetrainer umsehen.

Ist der Hundetrainer in einem Hundeerzieher-Verband?
Ein zweiter „harter“ Faktor ist, ob der Hundetrainer in einem Hundetrainer-Verband wie beispielsweise dem Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e. V. (BHV) organisiert ist. Natürlich besteht für keinen Hundehalter die Pflicht, einem Verband beizutreten, jedoch ist eine Verbandsmitgliedschaft meist ein guter Anhaltspunkt, dass der Hundetrainer seinen Beruf ernst nimmt und ein entsprechendes Berufsethos hat.

Basiert das Hundetraining auf Angst oder gar Gewalt?
Früher war es durchaus normal, dass Hundetrainer auf Gewalt gesetzt haben. Wollte der Hund nicht so, wie der Hundetrainer, so wurde er körperlich bestraft. Aber das ist früher gewesen, heutzutage hat Gewalt – zum Glück! – nichts mehr in der Hundeerziehung verloren. Gute Hundetrainer setzen dagegen auf moderne Methoden, bei denen vor allem positive Anreize gesetzt werden. Statt dem Hund Angst einzujagen, stellen diese Hundetrainer artgerechte Spaß- und Belohnungssysteme in den Mittelpunkt.

Video: Bei guten Hundetrainern und Trainerinnen steht Spaß im Mittelpunkt!

Außerdem sollte man sich immer vor Augen führen, dass gute Hundetrainer ein sehr feines Gespür für Hunde aufweisen sollten. Müssen sie dennoch auf körperliche Züchtigungsmethoden (oder die Androhung von Gewalt) zurückgreifen, so verfügt der Hundetrainer offensichtlich nicht über diese entscheide Schlüsselqualifikation. Kurz und gut: Gewalt ist nicht nur unnötig und grausam, sie ist auch immer ein Zeichen, dass der Hundetrainer seinen Job verfehlt hat.

Ganz entscheidend: Fühlt sich der Hund beim Hundetrainer wohl?
Gute Hundetrainer bauen sehr schnell eine Verbindung zum Hund auf. Deshalb stellt der eigene Hund einen sehr guten Indikator dar. Wie reagiert das Tier auf den Hundetrainer? Abweisend, freudig, zurückhaltend, neugierig oder ängstlich? Gelingt es dem Hundetrainer nicht, eine Vertrauensverbindung zu dem Hund aufzubauen, sollte der Hundehalter sich nach einem anderen Hundetrainer umsehen. Gleiches gilt auch für das eigene „Bauchgefühl“: Kommt einem der Hundetrainer unsympathisch vor, so ist ein Wechsel ebenfalls angebracht, da der Hund letztlich auch spürt, dass die Chemie zwischen Herrchen/Frauchen und dem Hundetrainer nicht stimmt.

Hunde-Massenabfertigung beim Hundetrainer?
Damit Hundetrainer einen Zugang zum Hund finden, ist eine Nähe zwischen Trainer und Tier unerlässlich. Und dies ist nur möglich, wenn der Hundetrainer sich auch tatsächlich ausreichend Zeit für seinen vierbeinigen Schützling nimmt. Deshalb ist eine gute Richtschnur auch immer die Größe der Hundegruppen. Ideal sind Trainingseinheiten, bei denen drei bis sechs Hunde auf einen Trainer kommen – je weniger, desto besser. Wird das Verhältnis deutlich überschritten, so ist dies ein eindeutiges Indiz, dass die Trainingseinheiten alles andere als optimal verlaufen werden.

Kurz und gut: Bei einem Hundetrainer zählen Qualifikationen, ein gewaltfreies Training, ein guter Hunde-Trainer-Quotient und das „Bauchgefühl“ vom Hund und auch vom Hundehalter!

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