Durchfall

Durchfall beim Hund

Von Durchfall beim Hund wird gesprochen, wenn dieser mehrfach am Tag breiigen oder wässrigen Stuhl absetzt. Durchfall kann jeden Hund erwischen und verschiedene Ursachen haben. Die meisten leichten Durchfälle sind unbedenklich und verschwinden von alleine wieder. Hält der Durchfall allerdings länger als 24 Stunden an, ist Blut im Stuhl oder verfärbt sich der Stuhl schwarz oder wird er von weiteren Symptomen wie Lethargie, Appetitlosigkeit begleitet, dann sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei älteren Hunden oder Welpen sollte schon früher reagiert werden, da diese empfindlicher sind, schneller dehydrieren und einen Durchfall nicht so leicht wegstecken könnten.

Die 10 häufigsten Ursachen für Durchfall bei Hunden

1. Futtermittelintoleranz / Futterunverträglichkeit

Bei einer Futtermittelunverträglichkeit reagiert der Körper zeitverzögert bspw. mit Magenverstimmung, Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung, aber auch mit Hautproblemen. Meist ist es schwierig herauszufinden, worauf genau der Hund reagiert, da die Aufnahme des unverträglichen Futterbestandteils bereits Stunden zurück liegen kann.

Auch zu viel Fett kann vielen Hunden Schwierigkeiten machen und wortwörtlich auf den Magen schlagen. Fetthaltige Speisen stehen außerdem in Verdacht, eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) zu bewirken, die sofort behandelt werden muss. Anzeichen können dann Durchfall, häufiges Erbrechen, schmerzhafter oder ausgedehnter Bauch, Schwäche und Appetitlosigkeit sein.

2. Parasiten

Parasiten wie z.B. Gardien oder Bandwürmer können Durchfälle beim Hund mit Begleiterscheinungen wie Husten, Gewichtsverlust, Erbrechen, ausgedehnter Bauch oder Veränderungen des Fells auslösen. Parasiten gelangen in den Hund durch dessen Aufnahme von kontaminiertem Wasser, Lebensmitteln oder Kot. Durchfälle durch Parasiten sind gut durch den Tierarzt behandelbar. Die Empfehlung ist, den Hund bspw. durch regelmäßige Wurmkuren vor Parasiten zu schützen.

3. Durchfall durch Viren

Ein Magen- und Darminfekt ausgelöst durch Viren kann auch Hunde treffen. Hunde können sich durch den Kontakt mit erkrankten Artgenossen anstecken. Die Viren können aber auch über den Kot erkrankter Tiere weitergegeben werden.

4. Durchfall beim Hund durch Bakterien

Durchfall kann durch Bakterien verursacht werden. Diese kann sich der Hund zuziehen, indem er z.B. unterwegs Aas oder andere verrottende biologische Abfälle zu sich nimmt. Aber auch rohes oder nicht vollständig durchgegartes Fleisch kann Bakterien enthalten. Insbesondere bei anfälligeren Hunden, also sehr junge, alte oder immungeschwächte Hunde können Bakterien Durchfall mit kleinen Blut- oder Schleimstreifen auf der Oberfläche, aber auch größere Mengen wässrigen Stuhls, Blähungen oder Bauchschmerzen verursachen.

5. Medikamente

Einige Medikamente, insbesondere Antibiotika, haben häufig Durchfall als Nebenwirkung. Dies liegt daran, dass Antibiotika nicht nur die unerwünschten, krankmachenden Bakterien abtöten, sondern auch die erwünschten und nützlichen Bakterien im Verdauungstrakt des Hundes vernichten. Dadurch kann das natürliche Gleichgewicht und somit die normale Funktion des Darms gestört werden, was häufig zu Durchfall führt. Manchmal werden daher probiotische Nahrungsergänzungsmittel zusammen mit Antibiotika verschrieben, um den Darm mit den erwünschten Bakterien wieder „aufzufüllen“. Verdauungsprobleme können so verhindert oder wenigstens abgemildert werden.

6. Stress

Auch Stress verursacht bei manchen Hunden Durchfall. Stressauslösende Momente können im Grunde alle sein, die außerhalb der normalen Routine oder Umgebung des Hundes stattfinden: Beispiele sind Umzug, Besuch beim Tierarzt, ungewohnte Umgebung, Reisen. Stress und auch Angstzustände lösen die Freisetzung von „Kampf- oder Flucht“-Hormonen aus. Diese kontrahieren den Darm häufiger und können in der Folge zu Durchfall führen. Diese Art von Durchfall verschwindet in aller Regel wieder, wenn Stress oder Angstauslöser verschwinden.

7. Das Hundefutter ändert sich

Eine plötzliche Futterumstellung kann Durchfall beim Hund verursachen. Viele Hunde müssen sich erst an die neue Rezeptur und Zusammensetzung oder auch Anteiligkeiten von Proteinen, Fetten und Ballaststofen gewöhnen. Deswegen ist auch die Empfehlung, eine Futterumstellung über mehrere Tage vorzunehmen. Dabei wird dem aktuellen Futter schrittweise immer mehr des neuen Futters untergemischt. Die Anteile des alten Futters werden gleichzeitig immer kleiner. Hat Ihr Hund also plötzlich Durchfall, könnte eine Änderung des Futters oder der Leckerlies die Ursache sein.

8. Giftstoffe – was der Hund nicht fressen darf

Ähnlich wie bei kleinen Kindern sollte man giftige Haushaltspflanzen, Dünger oder Reinigungsmittel außerhalb der Reichweite des Hundes aufbewahren. Daneben gibt es für den Hund giftige Lebensmittel oder darin enthaltene giftige Bestandteile. So reicht bspw. schon eine recht kleine Menge des Süßungsmittels Xylit aus, um dem Hund ernsthafte Probleme zu bereiten, von denen Durchfall noch ein kleineres Übel wäre. Aber auch Schokolade, Rosinen, Weintrauben, Zwiebeln, Knoblauch, rohe Kartoffeln oder Auberginen werden von Hunden nicht gut vertragen, können Durchfall und Erbrechen hervorrufen. Unruhe, schnelles Atmen, Verwirrung oder Schwindelgefühle, können darauf hinweisen, dass der Hund Giftiges gefressen hat. Rufen Sie in dem Fall sofort Ihren Tierarzt an.

9. Fremdkörper

Es kann vorkommen, dass Hunde Fremdkörper aufnehmen, die sich im Verdauungstrakt festsetzen können. Wenn sie zum Beispiel einen Schuh zerfetzen oder ihr Spielzeug auseinander nehmen. Während kleinere Fremdkörper häufig einfach ausgeschieden werden, können größere Teile stecken bleiben. Durchfall kann ein Zeichen für einen solchen Fremdkörper sein. Häufige weitere Symptome können Erbrechen, Anstrengung beim Lösen, Verhärtungen im Bauchbereich sein. Ein weiteres Anzeichen ist oft, dass der Hund sich ungern anfassen lässt, vielleicht sogar knurrt. In einem solchen Fall sollte vom Tierarzt abgeklärt werden, was der Auslöser ist. Bei Verdacht auf einen Fremdkörper wird er wahrscheinlich eine Röntgenaufnahme des Abdomens machen.

10. Krankheiten, die den Magen-Darmtrakt beeinflussen können

Einige Krebsarten oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder der Schilddrüse können bei manchen Hunden Durchfall verursachen. Wenn Durchfall mit einer anderen Erkrankung zusammenhängt, zeigt Ihr Hund im Allgemeinen weitere Symptome wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Schwäche oder Fieber. Tierärztlich abklären lassen.

Eine milde Durchfallerkrankung Ihres Hundes behandeln

Milde Durchfälle, die ohne weitere Symptome auftreten und nicht häufig sind, können abgemildert werden, in dem der Hund kleinere und leicht verdauliche Mahlzeiten mehrmals am Tag bekommt. Optimal sind dann Mahlzeiten mit wenig Ballaststoffen und wenig Fett, um den Magen- und Darmtrakt zu schonen. Hat der Hund allgemein eine empfindliche Verdauung, dann kann ein spezielles Futter für Hunde mit empfindlichem Magen helfen, das die Verdauung entlastet. Wichtig ist es auch, ihm immer frisches Wasser zur Verfügung zu stellen, damit er die durch den Durchfall verlorene Flüssigkeit wieder auffüllen kann. Hält der Durchfall auch nach 24 Stunden noch an, sollten Sie Ihren Tierarzt kontaktieren.