Es gehört zu den umstrittensten Themen unter Hundebesitzern: Dürfen Hunde mit ins Bett oder ist das einfach nur eklig und unhygienisch? Für beide Blickwinkel gibt es Pro und Contra, sodass die Entscheidung am Ende des Tages höchst individuell ist. Die folgenden Punkte können bei der Entscheidungsfindung helfen.
Hunde schlafen aus simplen Gründen gerne mit im Bett: Sie finden es einfach bequem; als Rudeltier steckt es in ihrer DNA, nah bei den anderen Mitgliedern des Rudels zu schlafen und keinen isolierten Schlafplatz zu haben; sie fühlen sich insgesamt sicherer und geborgener. Für viele Hunde ist das Bett ihres Menschen mindestens genauso komfortabel wie für den Menschen selbst und wahrscheinlich komfortabler als das Hundekörbchen unter der Treppe. Das Bett seines Menschen stellt eine weiche und vertraute Umgebung dar, in der sich ein Hund sicher und geborgen fühlt. Das Bett riecht durch und durch nach seinem Menschen. Und zudem kann er beim Schlafen engen Körperkontakt zu seinem Menschen herstellen. Dies stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter und fördert das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Ältere oder kranke Hunde oder Hunderassen mit wenig oder dünnem Fell sind anfälliger für Kälte. Sie können vom geteilten Bett profitieren. Denn die Nähe zum Menschen und seine Körperwärme können diese Hunde beim Regulieren der Körpertemperatur unterstützen. Ansonsten sorgen die Nähe zum Menschen und das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit auch bei Hunden dafür, dass sie Stress abbauen und sich entspannen können.
Ein wichtiger Punkt bei dem Thema ist die Hygiene. Hunde können Schmutz, Bakterien und Keime ins Bett bringen, insbesondere wenn sie viel Zeit im Freien verbringen. Man bedenke, dass sie nicht so oft duschen wie der Mensch und sich im Fell auch mal Parasiten wie Zecken oder Flöhe ansiedeln können. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass sich noch Kot-Reste vom letzten Spaziergang im Fell befinden. Es ist daher ratsam, regelmäßig das Bettzeug bei mindestens 90 Grad zu waschen und sicherzustellen, dass der Hund vor dem Schlafengehen so sauber wie möglich ist. Die regelmäßige Vorsorge gegen Flöhe und Zecken versteht sich von selbst.
Schläft der Hund mit im Bett, kann dies Auswirkungen auf die Rangordnung im Rudel haben und es kann zu einer Vermischung der Hierarchien kommen. Mancher Hund könnte den Eindruck gewinnen, dass er auf derselben Ebene wie sein Besitzer oder sogar über ihm steht. Dies kann u.U. dazu führen, dass der Hund die Grenzen des Besitzers in anderen Situationen nicht respektiert. Auch andere Verhaltensauffälligkeiten können die Folge sein. Es ist daher wichtig, klare Regeln und Grenzen zu setzen, die dem Hund seinen Platz in der Gruppe aufzeigen.
Nicht unberücksichtigt bleiben sollte auch die Schlafqualität des Besitzers. Nicht wenige Hunde schnarchen, sie träumen und verarbeiten den Tag wie wir Menschen, was dazu führen kann, dass sie im Traum rennen, bellen, zappeln. Je nach Größe und Temperament des Hundes kann es also schwierig werden, eine erholsame und ruhige Nacht zu finden. Je nach Größe des Hundes dürfte auch der Platz im Bett eine Rolle spielen. In diesen Fällen könnte es doch sinnvoller sein, dem Hund sein eigenes Hundebett gleich neben dem Menschenbett bereitzustellen, sodass für alle Bewohner eine ungestörte Nachtruhe möglich ist.
Ob ein Hund im Bett schlafen sollte oder nicht, ist eine sehr individuelle Entscheidung, die von den Vorlieben und Bedürfnissen des Hundes und seines Besitzers abhängt. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird. Ein Kompromiss könnte darin bestehen, dem Hund einen eigenen Schlafplatz in der Nähe des Bettes zur Verfügung zu stellen, um sowohl die Nähe als auch den Komfort für alle zu gewährleisten.